Antoniusverein Arzdorf
 


1806 verkauft die Abtei Siegburg seine Ländereien in Arzdorf 4,75 ha Ackerland,0,237 ha Weiden, 0,06 ha Garten
Staatsarchiv Koblenz Abt 256 VII Nr. 607 Bl 89 ff. 

1814, im  Juli Menschliche Tollwutfälle in der Arzdorfer Gegend
Dr. Velten aus Ahrweiler beschreibt dies ausführlich aus medizinischer Sicht in 
Neue Jahrbücher der teutschen Medicin und Chirurgie Band 8, 1824 ab Seite I
Siehe auch den Bericht unter Geschichten um Arzdorf.

1815 wird Arzdorf preussisch
und aus der Mairie Adendorf wird die Bürgermeisterei Adendorf, 1927 gehört Arzdorf dann zum Amt Adendorf, welches 1935 in Amt Meckenheim umbenannt wird.
 

1816 bestand Arzdorf aus 46 Häusern mit 254 Einwohnern, das Land teilte sich in 407 Morgen Ackerland,20 Morgen Wiesen, 40 Morgen Wald (, die Eigentum der Gemeinde waren), 12 Pferde, 10 Ochsen, 60 Kühe, 150 Schafe (Die Schaftsweide wurde gewöhnlich zum Besten der Gemeinde verpachtet und mit 150 Stück betrieben), 30 Schweine und 6 Bienenstöcke. Die Jagd gehörte dem Grafen von der Leyen. Dieser war Eigentümer von Arzdorf und erhielt von den Arzdorfer Untertanen 30 Malter Weizen, 11 Malter Korn, 15 Malter Hafer als Grundzins.

(Heusgen,Die Pfarreien der Dekanate Meckenheim und Rheinbach S. 100)

Die Arzdorfer wurden bis ins 20 Jhrhdt. noch zu Hand- und Spanndiensten durch die Gemeinde herangezogen  

1828 Zwangsversteigerung von Immobilien des Hausen von der Leyen u. a. in Arzdorf zugunsten der Erbengemeinschaft Goblet Köln
Landeshauptarchiv Koblenz, Reichsherrschaft Leyen Sachakte 1835, auch im Amtsblatt Köln zu finden.
Damit endet die Herrschaft von der Leyen in Arzdorf.

1828 lebten 63 Juden im Amt Meckenhheim, darunter auch in Arzdorf
aus "Der Rheinische Provinziallandtag und die Emanzipation der Juden im Rheinland 1825-1845 Teil 1 "
bearbeitet von Dieter Kastner   1989

1834, den 15. Juli  Diebstahl in Arzdorf.

Aus einer Wohnung in Arzdorf wurden folgende Gegenstände entwendet:

Eine silberne zweigehäusige englische Taschenuhr mit kupfernem Schlüssel und schwarz seidenem Bändchen, das Zifferblatt ist mit römischen Ziffern und mit dem Worte „London“ bezeichnet. Ein Paar silberne Schuhschnallen, oben und unten mit einem Sternchen und inwendig mit den Buchstaben M.C. bezeichnet. Ein Paar silberne Hosenschnallen mit kleinen Ecken und 1 ½ Thaler Geld in verschiedenen Münzen. Jeder der Auskunft über den Verbleib machen kann, soll sich bei der nächsten Polizeibehörde melden.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1834

1835 - 1837 Nutzung des Gemeindewaldes von Arzdorf
Landeshauptarchiv Koblenz, Oberpräsidium der Rheinprovinz Sachakte 488

1837, den 12. Februar Der Interims-Lehrer und Schulamtskandidat Peter Joseph Esser aus Schweinheim wird an die katholische Schule Niederdrees versetzt, daher wird ein neuer Lehrer gesucht. Dazu startet Bürgermeister Schumacher am einen Aufruf:

Die  katholische Schullehrerstelle zu Arzdorf ist vakant und soll wieder besetzt werden. Die Einkünfte des Lehrers betragen, nebst freier Wohnung und Benutzung eines Gartens:

Normalgehalt 50 Thlr; an Schulgeld aus der Communalkasse 42 Thlr, für den Unterricht der Armenkinder 3 Thlr und Heizungskosten 12 Thlr.

Diejenigen, welche zur Übernahme dieser Stelle qualifiziert und geneigt sind, wollen sich, mit den nöthigen Zeugnissen versehen, bei dem Schulpfleger, Herrn Oberpfarrer und Landdechanten Clemens zu Meckenheim, bei dem Schulvorstande zu Arzdorf und dem unterzeichneten melden.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1837

1837, den 27. Juli Ankündigung Jagdpacht in Arzdorf zu vergeben

Die Jagdpacht in der Gemeinde Arzdorf wird am Mittwoch den 16. August vormittags 9:00 Uhr im Gemeindehaus zu Meckenheim öffentlich an den Meistbietenden ausgestellt.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1837

1838, den 6. August  Die Gemeinde Arzdorf bittet um Angebote zur Errichtung einer Mauer in Arzdorf
Der Auftrag zur Errichtung einer Mauer wird an den geringsten Bieter erteilt. Die Kosten für die Errichtung, exklusive Fuhrwerk, wurden auf 61 Thaler, 24 Groschen und 3 Pfennig veranschlagt.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1838

Wir wissen nicht, wer den Auftrag ausgeführt hat, denken aber, dass es sich hier um die Mauer zwischen Schule und Kapelle gehandelt hat.

1840, den 2. Juli Ausverkauf des Rittergutes Sommersberg

ehemalige Gaststätte Nierendorf

Ab 10:00 Uhr wird in der Gaststätte Nierendorf in Arzdorf durch die Brüder Sam. und Pt. David aus Königswinter der Rittersitz Sommersberg, gelegen zwischen Adendorf, Eckendorf, Arzdorf und Fritzdorf, mit Ländereien, Wiesen und Baumgarten öffentlich verkauft. Die Brüder weisen noch daraufhin, dass der Verkauf parzellenweise geschieht mit auf lange Zeit angesetzten Zahlungsterminen.
Amtsblatt der königlichen Regierung zu Köln, Stück 25, Dienstag, den 23. Juni 1840, Öffentlicher Anzeiger CXXX 

 

Geburtshaus Lehrer Heinrich Welsch am Ortsausgang Richtung Villip

1848, den 29. Mai Heinrich Welsch wird in Arzdorf geboren,
ein Sohn der Bauern Michael und Josefine Welsch (geb.Krämer). Er wird zu einer Berühmtheit im Rheinland, da er sich als Lehrer in Köln für benachteiligte Arbeiterkinder einsetzte.
Sein musikalisches Andenken findet man im Kölner Karnevalslied „En d’r Kayjass Nr.0“, es gibt in Köln ein  „Heinrich-Welsch-Schule" ausserdem wird seit 2004 durch den Verein Deutsche Sprache, Köln jährlich der „Lehrer-Welsch-Sprachpreis“ verliehen. In Arzdorf gedenkt man ihm durch den Versammlungsort „Lehrer-Welsch-Saal“ und einer Infotafel an seinem Geburtshaus am Ortsausgang nach Villip.


Im Dezember 1857 wird der Lehrer Heinrich Tönnessen von Arzdorf zur katholischen Schule in Pech versetzt.

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1858

1858, im Sommer Andreas Kurth, bisher Lehrer an der Freischule St. Jakob Köln, wird an die Arzdorfer Schule versetzt.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1858

1858, den 1. August Die Essig-Mehlemer Chaussee wird wird Bezirksstraße und somit Staatsstraße von Preussen. Zur Benutzung wird daher ein Chausseegeld erhoben. In Arzdorf wird eine Hebestelle errichtet, in der 1 Meile (ca. 7,5 km) abgerechnet wird. Eine Umfahrung der Hebestelle wird unter Strafe gestellt.
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln 1858

1859 Lehrer Andreas Kurth, gebürtig aus Flerzheim, gibt seine Lehrerstelle in Arzdorf auf, er wurde von der Gemeinde Flerzheim abgeworben. Geschichte Flerzheim,  

 1864, den 25. November Johann Schaaf aus Arzdorf geht nach 12 Jahren endlich zum Arzt.

Johann Schaaf (31 Jahre aus Arzdorf) wurdein der Praxis von Augenarzt Dr. Sämisch vorstellig. Er hatte eine schmerzliche Entzündung am rechten Auge, die er sich nach seiner Aussage 12 Jahre zuvor durch Steineklopfen zugezogen hatte und dadurch sein Sehvermögen eingeschränkt war. Der Bericht gibt über mehrere Seiten Auskunft über die genaue Behandlung und die Operation am 2. Dezember 1864. Am 16. Dezember konnte Johann Schaaf mit fast wieder hergestelltem Sehvermögen entlassen werden.
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1865 Bd.3 S. 40ff

Der Name Schaaf war in Arzdorf bis ins 20. Jahrhundert bekannt. Das Anwesen lag auf der kleinen Wiese am Anfang des Vilipper Weges gegenüber der Kapelle. Hier war Franziska  Schaaf die Seele des Haushalts, sie wurde von den Arzdorfer KIndern immer gehänselt und "Fränzchen" gerufen.

1866 Arzdorf findet Anschluß an die Moderne Zeit

Nach der Fertigstellung der Essig-Mehlemer Chaussee (siehe unter 1858) führt die Ober-Post-Direction einen Personenpostverkehr einmal täglich ein. 

" Vom 1. Februar des Jahres (1866) ab, wird in Berkum, im Kreise Bonn, eine Post-Expedition in Wirksamkeit treten und gleichzeitig wird eine tägliche Personenpost zwischen Meckenheim und Bahnhof Mehlem über Berkum hergestellt werden. Letzere wird folgenden Gang haben:
aus Meckenheim 8 Uhr Morgens, in Mehlem 9:45 Vorm.
aus Mehlem 6 1/2 Uhr Abends, in Meckenheim 8:25 Abends

Unterwegs können, außer bei der Post-Expedition zu Berkum, noch  an folgenden Orten Personen in unbesetzte Plätze aufgenommen werden:

in Adendorf, beim Wirthe Niederstein
in Arzdorf, an der Chaussee-Barriere
in Ober-Bachem, bei Joh. Jos. Giers

Das Personengeld wird nach dem Satze von 6 Sgr. (Silbergroschen) pro Person und Meile, einschließlich für 30 Pfd. Gepäck, erhoben werden.
Es wird ein 4-sitziger Courswagen eingestellt, auch werden erforderlichen Falls in Meckenheim "Beichaisen" hergegeben werden."

Cöln den 12. Januar 1866           Der Ober Post-Director gez. Eickholt.
abgedruckt im Amtblatt für den Regierungsbezirk Köln 1886 in Stück 2 vom 9. Janaur 1866

Eine Beichaise ist eine Art Beiwagen, der die Beförderung bei hohem Personenaufkommen ermöglichte. Die Barriere für den Straßenzoll in Arzdorf dürfte am "Haus 9 Alte Landstraße" am Ortsausgang nach Berkum gelegen haben. Später nach Wegfal der Barriere war die Poststadion in Arzdorf im Gasthaus Nierendorf, davon zeigen noch die Ringe unter den Fenstern, die zum Anbinden der Pferde angebracht wurden.  

1874, den 2. Januar Lehrer Konrad Pützkaul beginnt die Arzdorfer Schulchronik
Schulchronik Arzdorf 

1883 Auswanderer aus Arzdorf
Heinrich Nierendorf, geb. 07.12.1855 in Arzdorf als Sohn von Heinrich Joseph (ev. auch Johann Joseph, siehe nächster Eintrag) und Anna Maria Nierendorf wandert mit Christian Nolden, geb. 25.11.1853 in Arzdorf als Sohn von Heinrich Nolden und Catharina Moog, beide Ackerer, nach Amerika aus, ihr Ziel war Shelby Polk County/Nebraska Nordamerika.
(Quelle: Landesarchiv NRW, Auswanderer aus dem Rheinland, BR 0009 11506 122)

1887 wanderte Johann Baptiste Nierendorf, Bierbrauer, geboren 1857 nach New York aus.
(Quelle: Landesarchiv NRW, Auswanderer aus dem Rheinland, BR 0009 11506 122)

Er muß ein Bruder des Heinrich Nierendorf sein, denn man findet einen Johann Baptiste Nierendorf, geboren 14.01.1857, die Eltern sind Johann Joseph Nierendorf und Anna Maria Mundorf. 

1905, im  September Masern-Epedemie in Arzdorf 

Anfangs sind vierzehn Schüler erkrankt und müssen dem Unterricht fernbleiben. Mitte des Monats sind es dreißig und die Schule wurde bis nach den Ernteferien (29. Oktober) geschlossen.
Schulchronik Arzdorf 

1909, im Januar, erneuter Ausbruch von Masern, zehn Kinder sind erkrankt
Schulchronik Arzdorf

1910 Drainageverlegung in Arzdorf.
Im Zuge der Flurbereinigung, wo auch einige alte Wegesysteme verschwanden, wurden in Arzdorf auf 152 ha ca. 110.200 Meter Drainagerohre verlegt, In Adendorfwurden  auf 180 ha etwa 125.600 Meter verlegt. Die Rohre wurden über Remagen angeliefert.
Arzdorf war immer schon eine wasserreiche Gegend.
aus "Tonindustrie-Zeitung und Keramische Rundschau" 1910 Band 34 Teil1 S.150

1910, den 1. Dezember Die Volkszählung zählt 210 Einwohner in Arzdorf
Der Lehrer Bernhard Schlößer beklagt die schwindende Zahl an Schülern in den letzten 25 Jahren, er moniert dabei die hohe Zahl der Jungesellen und Damen zwischen 30 und 50 Jahren in hiesigem Dorfe. Zur Zeit wären es nicht weniger als annähernd 40 dieser heiratsunlustigen Menschen, was ein fünftel der Gesamtbevökerung in Arzdorf ausmache.
Schulchronik Arzdorf

1924, den 23. Dezember Die Arzdorfer Schule wird geschlossen
Die kleine Dorfschule in Arzdorf schließt mit Beginn der Weihnachtsferien für immer. Paul Vellen war der letzte Lehrer in Arzdorf. Die letzten elf Arzdofer Schüler müssen im neuen Jahr den Weg zur Fritzdorfer Schule aufnehmen.
Schulchronik Arzdorf

1932, den 19. August Arzdorf kommt verwaltungstechnisch zu Bonn
Der Landkreis Rheinbach wird aufgelöst und das Amt Adendorf wird dem Landkreis Bonn zugeordnet 

1935, den 31. März ein Arzdorfer Landwirt verschwindet
Spurlos verschwindet der Landwirt Georg Sonntag, geboren 15.11.1881 in Fritzdorf. Er war verheiratet mit Elisabeth Schneider, hatte eine 11 jährige Tochter und wohnte im Villiper Weg 13-15, hier stand ein alter Fachwerkhof. Trotz intensiver Suche und Befragung von Geistern (ein Stachelbeerbäumchen im Arzdorfer Steinbruch sollte sein Grab kennzeichnen) blieb er verschwunden. Gerüchte besagten, seine Frau hätte ihn weggeschafft, die Vorwürfe waren aber unbegründet.
Schulchronik Arzdorf und Erzählungen 

1935, den 7. Juni stirbt Lehrer Heinrich Welsch, Gebürtig aus Arzdorf, war er Lehrer in Köln-Kalk und bekannt wurde er durch das Karnevalslied "In dr Kayjass No 0".
(Näheres auf der Seite buergerverein-arzdorf.de) 

1944 Anfang Dezember bis März 1945 Jungen heben Laufgräben aus
100 zum Notdenst verpflichtete Jungen waren im Kottenforst und Arzdorf damit beschäftigt Laufgräben auszuheben. Untergebracht waren Sie in Villip in einem Tanzsaal, Burg Gudenau hatte die Versorgung übernommen. Von dort gingen sie singend zum Einsatzort. Am 1. März 1945 flüchteten sie vor den Amerikanern, ein Bauer aus Villip fuhr sie mit dem Traktor nach Mehlem, hier kamen sie noch über den Rhein, wurden sich dann aber selbst überlassen.

Bericht von Willi Moseler auf museenkoeln.de: Irrfahrt gegen Kriegsende 

6. Dezember 1944 Die Gaststätte „Zur Linde“ wird wegen Einquartierung der schanzenden Hitlerjugend geschlossen.
aus "Kriegsende 1944/1945 im Altkreis Euskirchen" S. 325

1944 zwischen dem 24. und 26. Dezember Weihnachten Bombenabfall in Arzdorf

Oberhalb Arzdorf Richtung Adendorf, am Mühlenweg fallen zehn Bomben, ohne größere Beschädigungen.
Schulchronik Arzdorf

1945, den 6. Januar Am Steinbruch geht eine V2-Rakete runter, sie reißt einen riesigen Bombentrichter, das herausgerissene Geröll ist bis ins Dorf geflogen. Die riesige Grube wurde als Pferdefriedhof genutzt. Im Dorf war ein Pferdelazarett einquartiert und täglich fielen Pferdekadaver an. Dort heißt es heute noch am Bombenloch, die Trauerweide am Waldrand auf der Wiese hinter dem Hof Mimzeck markiert die Stelle.
Schulchronik Arzdorf und Dorferzählungen 

1945, den 6. Februar Bomben fallen auf Fritzdorf,
Häuser, Stallungen und Scheunen werden von Brandbomben getroffen. Auch der Kirchturm fällt den Bomben zu Opfer. Gertrud Küpper kam dabei ums Leben. In Arzdorf fielen nur westlich am Ortsausgang nach Villip ein paar Brandbomben, die Feuer konnten aber gelöscht werden, so blieb Arzdorf in dieser Bombennacht verschont.

Schulchronik Arzdorf und General Anzeiger Bonn "Als der Krieg nach Fritzdorf kam" 4.2.2015 

1945, den 7. März Die Amerikaner kommen
Morgens um 9:30 Uhr dringen amerikanische Soldaten nach Arzdorf vor. KarlH. Timmermann, gebürtiger Frankfurter, führte seine Kompanie Richtung Rhein nach Remagen. Die deutschen Soldaten hatten sich zurückgezogen, die Arzdorfer Bevölkerung verbrachte ein paar Nächte in Kellern, Bunkern oder Erdlöchern.
Schulchronik Arzdorf

 

1958, den 23. Juni Heimtückischer Mord in Arzdorf.

Kurz vor Mitternacht wurde der Arzdorfer Landwirt Albert Giffels auf heimtückische Weise umgebracht.

Es war eine regelrechte Mordfahrt mit einem Opel Kapitän durch das Bonner Land. In mehreren Orten (Werthhoven, Arzdorf, Adendorf, Kloster Essig) wurden in dieser Nacht Straftaten, Schüsse und auch noch ein weiterer Mord in Odendorf gemeldet.

Es war ein unglücklicher Umstand, wie sich bei der Rekonstruktion durch die Kriminalpolizei herausstellte. Eine Kugel war an seinem Hosenknopf abgeprallt und hatte die Beinschlagader aufgerissen. A. Giffels verblutete.

Giffels war fürsorglicher Vater von sieben Kindern, das jüngste gerade mal sieben Monate alt. Das Dorf nahm großen Anteil am Tod des Familienvaters, für die Witwe begann eine schwere Zeit, sich und die Kinder durch das Leben zu bringen.
aus gesammelten Zeitungsberichten, von Paul Schmitz freundlichst zur Verfügung gestellt

1967, im Juni wurden im damaligen Neubaugebiet Servatiusweg / Remagenerwweg im Aushub 140 Tonscherben von diversen Gefässen gefunden, Sie wurden in die Übergangszeit der Hallstattkultur A zu B datiert, zeitlich einzuordnen in die Jahre 1100 bis 900 vor Christus.  

Zwischen den Arzdorfer Fluren "In der Helte" und "Am Arzdorfer Handbeil" wurden Feuersteine und Scherben aus der Spät-La-Tène-Zeit (Eisenzeit 500 bis 100 vC) gefunden. 

Die Artefakte sind heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn (0328/010 und 0328/006) zu finden.  Bonner Jahrbücher Band 190 S.450f und 457

1969, den 1. August Arzdorf wird in die Gemeinde Wachtberg aufgenommen
Arzdorf kommt bei der kommunalen Neuordnung zur neugegründeten Gemeinde Wachtberg. Die Dörfer Adendorf, Arzdorf und Fritzdorf waren nicht begeistert von der kommunalen Neugliederung, aber auch Vilip und Pech mußten überzeugt werden. Ludwig Velten (damals Bürgermeister in Arzdorf) trat vehemmet für die Angliederung ein und überzeugte so auch die anderen Dörfer zum Beitritt.
Barbara Hausmanns in der Festrede zum 40-jährigen bestehen der Gemeinde Wachtberg 2009 

Gleichzeitg wird der Landkreis Bonn aufgelöst und die neugegründete Gemeinde Wachtberg kommt zum Rhein-Sieg-Kreis 

2000, den 19. auf den 20. Januar 3:03:17.2 wird ein Erdbeben der Stärke 3,7 auf der Richterskala mit dem Epizentrumin Arzdorf verzeichnet. Kleinere Schäden wurden an Hausfassaden und in der Kapelle verzeichnet. Solche Erdstöße sind im Bereich der Kölner Bucht keine Seltenheit. 
www.lverma.nrw.de/vermessung/VERMESSUNGdeinformation.htm 

In unserer Kapelle wurden nach dem Erdbeben einige Risse in den wänden gefunden.

2004 ab Juli Werthovener Kinder erhalten "Asyl" im Arzdorfer Lehrer-Welsch-Saal

Im Kindergarten Werthoven waren Feutchtigkeitsschäden aufgetreten, während der Sanierung durften die Räume nicht beutzt werden. Daher kam die Idee auf den Lehrer-Welsch-Saal für den Kindergarten Werthoven nutzbar zu machen. So fuhren die 23 Kinder täglich mit einem Pendelbus von Werhoven nach Arzdorf.
aus Pössem-Aktuell Ausgabe 5/2004

2016, den 4. Juni Der Tag an dem die Flut kam.
Es ist ein Samstag, alles ist friedlich in Arzdorf. Doch dann kommt am Nachmittag der Regen, starker Regen, unerwartete Wassermassen.
Dabei trägt Arzdorf nicht die Hauptlast des Regens, die liegt oberhalb von Fritzdorf, an der Windmühle und auf dem Scheid. Man geht von 100 Litern pro Quadratmeter aus. Die Häuser in Fritzdorf werden regelrecht von den durchlaufenden Fluten überrollt.
Das Wasser bahnt sich immer weiter seinen Weg, der Boden kann diese Wassermenge nicht aufnehmen, so ergießt sich die Welle immer weiter abwärts. Die beiden Bäche, die Arzdorf umfließen, der Arzdorfer Bach und der Ringgraben, werden zu reißenden Strömen. Geröll verschließt die Straßendurchgänge. Dort wo das Wasser nicht weiterkommt, sucht es sich andere Wege. In den Senken steigt das Wasser. Die Brücke an der Alten Landstraße wird sogar so stark unterspült, dass sie unbefahr ist. Der Bachdurchlaß an der Adendorfer Straße ist schnell verstopft und das Wasser steigt fast bis zur Fritzdorfer Straße und stellt Keller und Wohnungen unter Wasser.
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2016, den 12. Juni Das THW errichtet eine Behelfsbrücke an der zerstörten Brücke an der L123, Alte Landstraße, so kann der Verkehr wieder seine gewohnte Strecke fahren. Die Wiederherstellung der alten Brücke wird allerdings noch etwas länger brauchen.

2017, den 9. Januar Der Arzdorfer Bach soll ein Stück Natürlichkeit zurückerhalten.
Ein Teilstück soll wieder zum "kleinen Talauebach des Deckgebirges" werden. Dazu haben die "Gewässer-Experten!" die Planung übernommen. Ermöglicht wird dies, da die Gemeinde Wachtberg 1,2 Hektar Land am Bachlauf erwarb, dort wo der Bach, der vom Barbarakreuz kommend, in den Arzdorfer Bach mündet. Hier soll das vor 70 - 80 Jahren angelegte Halbschalenbett verschwinden und der Bachlauf mäandernd sich durch die Landschaft schlängelt.

gewaesser-experten.de/aktuell-details/projektstart-renaturierung-des-arzdorfer-baches.html